Der Erwerb einer Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.
Wer seinen aktuellen Lebensstil auch im hohen Alter bewahren möchte, der wird heute vielerorts vor Probleme gestellt: Sinkende Rentenniveaus, hohe Inflationsraten, niedrige Sparzinsen und widersprüchliche Aussagen zu den am Markt erhältlichen Produkten machen die private Altersvorsorge komplizierter denn je. Dennoch sollten Sie als potenzieller Arbeitnehmer, Beamter oder Selbstständiger unbedingt an einer sinnvollen, privaten Altersvorsorge festhalten.
Wichtige Gründe dafür:
- Demografischer Wandel (weniger Einzahler heißt auch sinkende Rentenniveaus)
- individuelle Versorgungslücke muss geschlossen werden
- private Altersvorsorge ist auch für Beamte sinnvoll
- Unabhängigkeit von Rente und Arbeitseinkommen schaffen
- trotz Abschläge an der gesetzlichen Rente früher in Rente
Viele Arbeitnehmer und Beamte verlassen sich hier immer auf die staatliche Rente, beziehungsweise auf Beamtenpensionen. Doch, aufgrund sinkender Rentenniveaus entsteht bei vielen Renten- und Pensionsempfängern vermehrt eine große Versorgungslücke im Alter. Dabei handelt es sich um den Fehlbetrag, den die zu erwartende Rente oder Pension im Vergleich zum heutigen Arbeitseinkommen nicht abdeckt. Speziell hier kann dann eine private Altersvorsorge sinnvoll sein.
In den nun folgenden Abschnitten wollen wir uns daher einmal näher mit der Thematik der sinnvollen, privaten Altersvorsorge für Arbeitnehmer, Beamte sowie Selbstständige befassen. Es soll dabei vor allem auf die gängigen, sinnvollen privaten Altersvorsorgen eingegangen werden, die derzeit auf dem Versicherungs- und Finanzmarkt angeboten werden. Auch sollen die einzelnen Vorsorgeprodukte auf deren Rendite, Verfügbarkeit des Kapitals sowie auf deren Sicherheit & Seriosität hin untersucht werden.
Folgende Punkte werden hinsichtlich der Thematik private Altersvorsorge sinnvoll innerhalb der nächsten Abschnitte daher für Sie von uns aufgearbeitet:
Inhaltsverzeichnis
So funktioniert die private Altersvorsorge sinnvoll
Zielstellung einer sinnvollen, privaten Altersvorsorge ist das Anlegen von zusätzlichem Kapital zur Aufstockung der individuellen, staatlichen Renten-, beziehungsweise Pensionsansprüche. Es handelt sich hierbei um eine freiwillige Einkommenssicherung im Alter. Je größer die zu erwartende Versorgungslücke und je geringer die zu erwartenden Renten- oder Pensionsansprüche aus gesetzlichen und betrieblichen Vorsorgesystemen, desto sinnvoller auch die private Altersvorsorge. Die private Vorsorge stellt damit eine der drei Säulen der Altersvorsorge dar. Viele Vorsorgeprodukte im Bereich der privaten Altersvorsorge bieten entweder lebenslange Renten oder Kapitalauszahlungen als Wahlrecht an. Zu den gängigsten und sinnvollsten, privaten Altersvorsorgen gehören in der Bundesrepublik Deutschland heute die Folgenden:
- Klassische, private Rentensicherungen
- Fondsgebundene Rentenversicherungen
- Sofortrenten
In den nun folgenden Unterabschnitten sollen die drei privaten Vorsorgevarianten einmal näher für Sie erklärt werden.
Klassische, private Rentenversicherungen
Eine private Rentenversicherung ist ein Vertrag zwischen einem Versicherungsnehmer und einer Versicherungsgesellschaft. Bei dieser gilt das sogenannte Kapitalwahlrecht – das heißt, dass anstelle stetiger Rentenzahlungen auch eine einmalige Kapitalauszahlung gewählt werden kann. Während der Vertragslaufzeit zahlen Sie entweder monatlich oder einmalig individuelle Beträge in die private Rentenversicherung ein. Die klassische, private Rentenversicherung ist damit für sinnvoll für Arbeitnehmer, Selbstständige und Beamte, die zusätzlich vorsorgen wollen. Aktuell erwirtschaftet eine klassische, private Rentenversicherung eine durchschnittliche Rendite in Höhe von maximal 2,13 Prozent pro Jahr. Die Gelder fließen bis zu 90% in Anleihen. Anleihen haben aktuell jedoch kaum oder sogar eine negative Verzinsung.
Fondsgebundene Rentenversicherungen
Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung handelt es sich ebenso um einen Versicherungsvertrag zwischen Ihnen als potenziellen Versicherungsnehmer und einer Versicherungsgesellschaft. Auch hier zahlen Sie entweder regelmäßige Beträge oder einen größeren Einmalbetrag in die vom Versicherer ausgewählten Investmentprodukte oder Fonds ein. Dadurch sollen eine kontinuierliche Kapitalmehrung sowie laufende Erträge angestrebt werden. Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung müssen Sie während der Ansparphase keine Steuern auf laufende Erträge zahlen.
Sofortrenten
Bei einer Sofortrente zahlen Sie als potenzieller Versicherungsnehmer einen größeren Einmalbetrag in einen Versicherungsvertrag zwischen Ihnen und einer Versicherungsgesellschaft ein. Aus diesem Vertrag erhalten Sie dann – je nach Höhe der getätigten Einzahlung und der Höhe des vertraglich vereinbarten Zinses – regelmäßige Rentenzahlungen (entweder monatlich, quartalsweise oder in anderen Abständen). Die Sofortrente unterliegt als besondere Rentenform keiner staatlichen Förderung und muss anteilig versteuert werden. Und zwar müssen die Ertragsanteile die Ertragsanteile der Sofortrente je nach Rentenalter mit zwischen 26 und 11 Prozent versteuert werden. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 15 Jahren nach Renteneintritt erzielen die besten Versicherer mit ihren Sofortrenten im Schnitt Renditen um die 0,80 Prozent pro Jahr.
Sinnvolle private Altersvorsorge für Selbstständige
Vor allem Selbstständige und Freiberufler plagt bei der individuellen Altersvorsorge ein weiteres Problem: Sie sind zwangsläufig und zu 100 Prozent von einer sinnvollen, privaten Altersvorsorge abhängig. Entsprechend dienen sinnvolle, private Altersvorsorgen hier nicht als reine Ergänzung zur klassischen Rente oder Pension, sondern stellen überhaupt das Grundkonstrukt für die finanzielle Sicherung des Lebensabends dar. Oftmals ist der Aufbau einer Selbstständigkeit jedoch mit enormen, finanziellen Kosten verbunden. Aus diesem Grund sind Sofortrenten für Selbstständige nicht das geeignete Mittel der Wahl. Deutlich besser beraten sind Selbstständige und Freiberufler zunächst mit einer klassischen, privaten Rentenversicherung, beziehungsweise mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung.
Sinnvolle private Altersvorsorge für Beamte
Viele Staatsdiener oder im öffentlichen Dienst Tätige wiegen sich in puncto Altersvorsorge in trügerischer Sicherheit. Auch hier erhalten Beamte (ähnlich wie bei der gesetzlichen Rente) einen monatlichen Fixbetrag, der sich nach der Höhe der verrichteten Dienstjahre richtet. Maximal können nach 40 vollen Dienstjahren so aktuell 71,75 Prozent des letzten Ruhegehaltssatzes als Pension erhalten werden. Nur wenige Beamte erreichen jedoch die maximale Anzahl an Dienstjahren – zum Beispiel aufgrund von späterem Eintreten in eine Beamtenlaufbahn. Statistisch gesehen beläuft sich daher auch hier die durchschnittliche Pensionshöhe auf rund die Hälfte des letztmalig erhaltenen Nettoeinkommens vor der Pensionsinanspruchnahme! Auch mit Beamtenstatus sollten Sie daher unbedingt eine sinnvolle, private Altersvorsorge für Beamte anstreben!
Ist die private Altersvorsorge sinnlos?
Statistisch gesehen bekommen Sie – egal ob Arbeitnehmer oder verbeamtet – in jedem Fall weniger Rente oder Pension ausbezahlt, als Sie während Ihrer Erwerbstätigkeit zur Verfügung hatten. Dies ist durch zahlreiche, aktuelle Umstände wie zum Beispiel den demografischen Wandel, das Niedrigzinsumfeld sowie durch statistische Erhebungen (Stichwort: Versorgungslücke) begründet. Im Folgenden möchten wir Ihnen daher einmal ein paar wichtige Punkte aufzeigen, warum die private Altersvorsorge sinnlos sein kann, insofern Sie auf überalterte Vorsorgeprodukte mit hohen Kosten und Gebühren setzen.
Stichwort: Versorgungslücke
Grundsätzlich stellt die Versorgungslücke den Fehlbetrag zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der zu erwartenden Renten- oder Pensionszahlung sowie der Zahlung aus der privaten Altersvorsorge dar. Rund 58 Prozent aller Erwerbstätigen zwischen 55 und 64 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland erwarten aktuell eine Versorgungslücke. Das derzeitige Rentenniveau beläuft sich auf 48 Prozent und soll bis zum Jahr 2030 bis auf 45 Prozent fallen. Damit wird die durchschnittliche Versorgungslücke in Höhe von 52 Prozent (heute) auf noch höhere 55 Prozent anwachsen. Das heißt im Umkehrschluss: Sie müssen heute bereits mehr Einkommen durch sinnvolle, private Altersvorsorgen generieren, als Ihnen per Renten- oder Pensionszahlungen zugestanden wird. Nur so können Sie Ihren liebgewonnenen Lebensstandard auch im Ruhestand weiterhin halten!
Demografischer Wandel
Aufgrund des Geburtenrückgangs und der zunehmenden Alterung der Gesellschaft wird das aktuelle Rentenniveau zwangsläufig weiter fallen. Da die Rente umlagefinanziert ist, ergeben sich daraus umfassende Refinanzierungsprobleme. Hier einmal die statistische Verteilung der Erwerbstätigen, die einen Rentner finanzieren müssen (im Zeitraum von 1962 bis 2019):
- 1 Rentner wird von 6 Erwerbstätigen finanziert (1962)
- 1 Rentner wird von 2,7 Erwerbstätigen finanziert (1992)
- 1 Rentner wird von 2,1 Erwerbstätigen finanziert (2019)
Insolvenzgefahr der Versicherer
Nicht alle privaten Altersvorsorgeverträge sind vor einer potenziellen Insolvenz der betreffenden Versicherungsgesellschaft geschützt. Das betrifft vor allem die klassischen, privaten Rentenversicherungen, die fondsgebundenen Rentenversicherungen und auch die Sofortrenten. Geht eine Versicherungsgesellschaft beispielsweise pleite, so greift nicht bei allen Versicherungsangeboten einem maximalen Betrag in Höhe von 100.000 Euro je Versicherten vor einer potenziellen Insolvenz der Versicherungsgesellschaft geschützt.
Das sind die sinnvollen Alternativen zur privaten Altersvorsorge
Anstatt sich mit mageren Renditen und unflexiblen Versicherungsverträgen zu plagen, können Sie alternativ auch auf ein kostengünstiges Investmentsparen via Aktien-ETFs setzen. Der Aktienmarkt lieferte potenziellen Anleger innerhalb der vergangenen 100 Jahre attraktive Durchschnittsrenditen in Höhe von rund 9,00 Prozent! Gleichzeitig sind die Kostenquoten (auch: „TER“ für „Total Expense Ratio“ genannt) mit durchschnittlich 0,15 bis 0,50 Prozent wesentlich niedriger, als beispielsweise bei klassischen, privaten Rentenversicherungen oder fondsgebundenen Rentenversicherungen. Indem Sie hier auf thesaurierende oder ausschüttende Aktienmarkt-ETFs und den Zinseszinseffekt setzen, können Sie über viele Jahre ein stattliches Vermögen generieren. Bei der ausschüttenden Variante können Sie ganz nebenbei noch ein attraktives Zusatzeinkommen nebst Rente und Pension aufbauen und sich unabhängig von der perspektivisch schlechten Rentenmarktentwicklung machen!
Fazit zur privaten Altersvorsorge
RENDITE
Im Bestfall lassen sich durch Produkte im Bereich der sinnvollen, privaten Altersvorsorge Renditen zwischen 0,00 und 2,00 Prozent nach Kosten & Gebühren sowie Steuern realisieren. Damit schlagen private Rentenversicherungsprodukte nicht die aktuelle Inflation in Höhe von 3,80 Prozent (Stand: Juli 2021), beziehungsweise liegen langfristig ebenfalls unter der durchschnittlichen Inflationsrate der Bundesrepublik Deutschland in Höhe von 2,20 Prozent pro Jahr. Alternative Fondanlageprodukte wie beispielsweise der FvS SICAV Multiple Opportunities R der Fondsgesellschaft Flossbach von Storch Invest bringen hingegen stattliche 8,95 Prozent Jahresrendite!
SICHERHEIT
Auch das Sicherheitsempfinden ist bei privaten Altersvorsorgen für Arbeitnehmer, Beamte, Selbstständige oder Freiberuflich durchaus trügerisch. So sind private Rentenversicherungen in der Regel alles andere als sicher und unterliegen dem Risiko einer Insolvenz der betreffenden Versicherungsgesellschaft. Ausnahme ist eine Fondsgebundene Rentenversicherung. Die Fonds sind Sondervermögen und unterliegen der Insolvenzmasse.
VERFÜGBARKEIT
Private Rentenversicherungen sind normalerweise nicht vor Ende des vertraglich festgehaltenen Einzahlungszeitraums liquidierbar. Falls doch, dann nur mit gewaltigem Abschlag (auch „Rückkaufwert“ genannt). Auch Sofortrenten können nicht wieder in Kapital umgewandelt werden. Somit sind private Altersvorsorgen in Form von Rentenversicherungen oder Sofortrenten als absolut unflexibel anzusehen. Fondsgebundene Rentenversicherung sind hier sehr flexibel, Zu- und Auszahlungen sind jederzeit möglich.
MEINUNG
Die private Altersvorsorge ist an sich durchaus sinnvoll, sollte aber nicht über klassische, private Rentenversicherungen oder Sofortrenten erfolgen. Besser ist an dieser Stelle der Aufbau eines langfristig orientierten und breit diversifizierten Depots oder in Form einer fondsgebundenen Rentenversicherung, bestehend aus nachhaltigen und renditestarken Anlageklassen wie zum Beispiel klassischen Aktienfonds. Zu den Themen Bausparvertrag und alternative Kapitalanlagemöglichkeiten berät Sie Herr Jürgen Keilbach gern umfassend und persönlich! Jürgen Keilbach ist ein anerkannter Finanzberater mit mehr als 30 Jahren Erfahrung am Markt und bietet Ihnen eine große Auswahl an nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Finanzprodukten ohne Anbieterbindung. Auf der Plattform WhoFinance wurde Herr Jürgen Keilbach zum TOP 1 Finanzberater Mannheim und Rhein-Neckar-Kreis ausgezeichnet. Das Team von Herrn Jürgen Keilbach betreut bisweilen mehr als 1.000 Mandanten und spart diesen durch kluge und umsichtige Investmententscheidungen durchschnittlich ein Pendant von bis zu einem Nettomonatsgehalt pro Kalenderjahr! Das freundliche Team der Finanzberatung Jürgen Keilbach freut sich daher schon auf Ihre Kontaktaufnahme!